Aktuelle Trends im Affiliate-Marketing
Das Prinzip des Affiliate-Marketings beruht auf einer Online-Vermarktungsstrategie. Im Rahmen eines Partnerprogramms fungiert ein Affiliate-Marketing-Netzwerk als Vermittler zwischen Merchant (den Unternehmen) und Affiliate (Partner). Unternehmen kaufen Werbung für ihre eigene Website von Affiliate-Anbietern. Diese offerieren den Unternehmen für ihre Inhalte umgekehrt einen Werbeplatz. Das bringt im besten Fall viele Kunden dazu, entweder Produkte zu kaufen oder mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten. Die Affiliate-Marketing-Netzwerke erhalten für erfolgreich angeworbene Kunden eine Provision.
Im Jahr 2016 konnte die Branche des Affiliate-Marketings einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Damit ist auch für das Jahr 2017 zu rechnen. Dabei muss sich Affiliate-Marketing qualitativ weiterentwickeln und technische Herausforderungen meistern.
Ein Fachartikel von Markus Mattscheck
Trend 1: Mobile Commerce
Immer mehr Nutzer kaufen Produkte in Online-Shops über Smartphones oder Tablets. Damit gewinnt der Einkauf über mobile Geräte auch im Affiliate-Marketing immer mehr an Bedeutung. Das ist vor allem für die Unternehmen interessant, die Produkte oder Services anbieten, bei denen der Kaufprozess kurz ist. Das sind zum Beispiel Kleidung, Bücher, Werkzeuge, Elektroartikel etc.
Trend 2: Social Commerce
Auch die Nutzung von Social Media nimmt weiter zu und bietet Potenzial für das Affiliate-Marketing. Gerade das Influencer-Marketing wird immer populärer. Dabei versuchen Unternehmen Ihre Produkte in erfolgreichen Blogs, Facebook-Seiten oder YouTube-Kanälen zu präsentieren. Über Affiliate-Links haben die Influencer dann die Möglichkeit über die Abverkäufe Provisionen zu erzielen.
André Brockschmidt von Bauforum24 TV zeigt wie es geht. Er hat diverse Akkuschrauber intensiv getestet. Er gibt sich bei der Erstellung der Tests viel Mühe und die detaillierten Tests sind häufig über 40 Minuten lang. Für eine gute Vergleichbarkeit sind die Tests immer gleich aufgebaut. In den Beschreibungen sind die Bezugsquellen über Affiliate-Links (z. B. Amazon-Partnerprogrmm) verlinkt.
Trend 3: Qualität / Authentizität / Nachhaltigkeit
Testportale, Vergleichsseiten, Themenseiten, Nischenseiten etc. haben immer noch Potenzial im Affiliate-Marketing. Allerdings sind gute Rankings bei Google & Co. mit 08/15-Testbereichten und minderwertigen Inhalten nicht mehr zu erwarten. Publisher haben es damit immer schwerer gute Rankings zu erzielen. Mit hochwertigen Inhalten, authentischer Kommunikation und nachhaltigem Onlinemarketing können Publisher aber immer noch gute Rankings erzielen und damit Umsätze über Affiliate-Marketing generieren.
Trend 4: Cashback- und Gutscheinportale
Cashback- und Gutscheinportale sind auf Affiliate-Marketing spezialisiert. Häufig haben sie eine feste Community und eigene Apps. Wer hat nicht schon einmal nach einem Gutschein gegoogelt, bevor er das Produkt in einem Shop gekauft hat? Und so sind auch bei diesen Portalen die Rankings noch stabil. Damit sind solche Portale zwar kein Geheimtipp oder zukunftsweisender Trend, aber wenn Unternehmen Leads oder Sales generieren wollen, sind diese Plattformen immer noch sehr relevant.
Mit einer Kombination aus Affiliate-Network, Cashback-Programm und Freunde-werben-Freunde arbeitet Traffic Network Ads (kurz: TNA). Hier können Unternehmen Werbepakete in Form von einer bestimmten Zahl an Klicks oder Bannerviews erwerben. Für jedes dieser Werbepakete bekommen die Kunden einen Cashback-Bonus. Wenn sie das Netzwerk an andere Unternehmen weiterempfehlen und diese daraufhin Kunden werden, erhalten sie Provisionen für deren gekaufte Werbepakete.
Trend 5: Herausforderung Technik als Trend
Häufig werden Informationen mobil mit dem Smartphone recherchiert. Der Kauf findet dann aber oft auf dem Desktop oder Tablet statt. Dabei haben Blogs oder andere Content-Seiten den Kaufimpuls geliefert, aber wenn gekauft wird, wird oft das Gerät gewechselt. Das Produkt wird dann nicht selten direkt bei Google Shopping, Amazon oder einem bereits bekannten Online-Shop gesucht. Die Seite, die den Kaufimpuls geliefert hat, geht dann bei einem Kauf leer aus und erhält keine Provision. Damit ist Cross-Device-Tracking nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Affiliates eine Herausforderung, die sie sich jetzt stellen müssen, um auch bei einem, Gerätewechsel Provisionen zu erhalten.
Ein zweiter Techniktrend ist die sogenannte Attribution von Vergütungen. Denn hier gehen Content-Seiten oft leer aus, wenn sie Inhalte liefern, die am Anfang einer Customer Journey genutzt werden. Das last-Cookie/Click-wins-Prinzip verteilt die Provision nur auf den zuletzt beteiligten Publisher und das sind häufig nicht die Content-Seiten.
Ein Beispiel:
- Ich informiere mich in einem Blog über spezielle Turnschuhe.
- Im Artikel klicke ich auf einen Link zum Otto-Shop, wo ich den Turnschuh kaufen kann und informiere mich weiter über Preise und Lieferzeiten.
- Da ich noch kein Otto-Kunde bin, suche ich bei Google nach „otto gutschein“ und finde diverse Gutscheine, die ich beim Anlegen eines Accounts eingeben kann und z. B. 20,95 Euro bei meinem ersten Einkauf sparen kann.
- Ich notiere den Code und klicke von dem Gutscheinportal zu Otto, um mich anzumelden.
- Beim Kauf des Turnschuhes löse ich den Gutschein ein.
In diesem Beispiel wird der eigentliche Kaufimpuls im Blog ausgelöst, aber die Provision erhält der zuletzt beteiligte Publisher und das war das Gutscheinportal.
Die faire Verteilung der Provision sollte aber von Unternehmen und Publisher angestrebt werden. Dabei ist es wünschenswert, jedem Publisher den Anteil zu vergüten, den er im Kaufprozess geleistet hat. Vom Branding über Image bis hin zum Kaufwunsch und dem finalen Kauf. Und damit können Unternehmen ihre Maßnahmen im Affiliate-Marketing effizienter aussteuern, da sie erkennen, welche Seiten auch vor dem finalen Klick an einem Abverkauf beteiligt waren.
Die Infografik von xpose360 zeigt weitere Infromationen und wer noch mehr Insights zu den Affiliat-Marketing-Trends 2017 erhalten möchte, kann sich den Trend Report 2017 anfordern.
Fazit
Affiliate-Marketing bietet auch im Jahr 2017 gute Möglichkeiten und ist ein wichtiger Onlinemarketing-Kanal. Allerdings muss sich die Branche großen Herausforderungen stellen. Dabei spielen die Qualität der Inhalte und technische Aspekte eine wichtige Rolle.
Über Markus Mattscheck
Betreiber und Chefredakteur von Onlinemarketing-Praxis
Markus Mattscheck ist in seinen Tätigkeitsfeldern bereits seit 1995 fest mit dem Internet verdrahtet und verfügt über eine umfassende Marketing-Expertise. Sein Kommunikations- und PR-Background verbindet er mit seinem hohen Grad an technischem Know-how und entwickelt daraus ganzheitliche Onlinemarketing-Strategien. Dieses Wissen teilt er als Autor und schreibt praxisnah und verständlich über Fachthemen aus vielen Bereichen des Onlinemarketings.