Gutes Webhosting: Unterschiede, Auswahl & Tipps
Auch wenn Webseiten dank des Internets aus der ganzen Welt erreichbar sind, brauchen sie eine Art Zuhause. Dieses bietet in der Regel ein Webhoster. Doch es gibt nicht nur einen, sondern viele von ihnen. Was Webhosting genau ist, welche Unterschiede es gibt und wie Sie das für passende Webhosting finden, habe ich Ihnen hier zusammengestellt.
Ein Fachartikel von Markus Mattscheck
Über den Inhalt
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Was ist Webhosting?
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Welche Arten von Webhosting gibt es?
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Was zeichnet gutes Webhosting aus?
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Hosting zu einem fairen Preis
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Klimafreundliches Hosting ist möglich
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Welche Angebote, Services und Funktionen gehören zum Webhosting?
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Das passende Webhosting auswählen
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Fazit
Was ist Webhosting?
Der Vergleich mit dem Zuhause trifft es schon recht gut. Webseiten liegen, wie jede Datei, die mit dem Internet verbunden ist, auf einer Festplatte. Der Computer mit der Festplatte wird in diesem Kontext als Server bezeichnet. Ein Server für ein Webhosting hat nur eine Aufgabe: Verfügbar zu sein. Server laufen 24 Stunden täglich und 7 Tage die Woche. Er sorgt dafür, dass Nutzer oder auch Crawler auf Webseiten, Online-Shops, Blogs, Bilder, Videos, PDFs und andere Dateien zugreifen können.
Was einfach klingt, ist in der Umsetzung komplex. Denn zu Webhosting gehören auch Themen wie das Verwalten von Domains, die Einrichtung und Pflegen von Content-Management-Systemen, das Einbinden von SSL-Zertifikaten und natürlich auch das Verwalten von E-Mail-Adressen zu einer Domain.
Ein weiterer Faktor ist die Infrastruktur. Websites sollen schnell erreichbar sein, auch dann, wenn sehr viele Nutzer auf einmal auf eine Website zugreifen. Daher ist die Auswahl eins passenden Hostings schon in der Planungsphase wichtig.
Welche Arten von Webhosting gibt es?
Shared Hosting
Beim Shared Hosting teilen sich mehrere Kunden einen Server. Das spart Kosten und erlaubt relativ günstig mit einer eigenen Website online zu gehen.
Virtuelle Server
Ebenfalls Shared Hosting, jedoch ein Stückchen kontrollierter, sind die vServer. Hier werden virtuelle Grenzen gezogen. Somit sind zwar mehrere Kunden auf einem Server, haben jedoch jeweils fest definierte Leistungen.
Managed Server
Viele Server sind Managed Server. Das bedeutet, dass der Webhoster sich um zahlreiche Aspekte rund um die Wartung und Verwaltung kümmert. Der Kunde profitiert von mehr Zeit und weniger Belastung.
Dedizierte Server / Root-Server
Als Dedizierte Server oder auch Root Server werden Systeme bezeichnet, die vollständig unter der Kontrolle eines Kunden stehen. Wo individuelle Projekte gewünscht sind, kommen die Root-Server ins Spiel. Bei ihnen haben die Kunden viel mehr Freiheiten als bei Managed Servern. Gleichzeitig bedeutet das aber auch mehr Pflege und Verantwortung für einen reibungslosen Betrieb.
Dedicated Server
Dedicated Server sind im Grunde zwei identische Server, die sich gegenseitig spiegeln. Fällt zum Beispiel die Festplatte eines Servers aus, wird die Festplatte des anderen Servers verwendet. Gleiches gilt für andere Komponenten, was die Verfügbarkeit der Website steigern kann.
Cloud-Hosting
In einem großen Verbund mehrerer Server können Kunden ganz individuell ihre Leistungen zusammenstellen und nutzen die Ressourcen mehrerer Server. Dadurch werden sehr mächtige, aber auch sehr flexible Projekte umsetzbar. Eine intelligente Software sorgt dafür, dass diese genau die Ressourcen erhalten, die zuvor gebucht wurde.
Was zeichnet gutes Webhosting aus?
Bevor man sich auf die Suche nach einem guten Webhoster macht, sollte man die eigenen Anforderungen kennen. Welches Content-Management-System will man nutzen? Wie viele Besucher erwartet man? Welches Budget steht zur Verfügung? Anhand dieser Fragen lässt sich die Auswahl an Anbietern eingrenzen.
Gutes Webhosting bedeutet in erster Linie vor allem eine hohe Erreichbarkeit. Viele Hoster werben mit einer Verfügbarkeitsgarantie. Diese sollten nicht unter 99 % liegen, im Idealfall sogar darüber. Denn wenn auch 99 % nach einem sehr hohen Wert klingt, bedeutet er bei einer täglich laufenden Website, dass sie für mehr als 3 Tage pro Jahr ausfallen darf – das ist in Zeiten von Rund-um-die-Uhr-Shopping nicht wenig.
Gutes Webhosting heißt auch, dass ein Webhoster sich an den aktuellen Trends und Entwicklungen des Markts orientieren. So könnte für manche das Bereitstellen von NGINX parallel oder anstelle von Apache wichtig sein, andere werden aktuelle Technologien rund um SSL-Zertifikate, zeitnahe Unterstützungen von neuen PHP- und MySQL-Versionen und ähnliches schätzen.
Nicht vergessen werden dürfen natürlich auch Kundenbewertungen des jeweiligen Anbieters. Sie geben eine gute Orientierung nicht nur darüber, wie sich der Webhoster selbst präsentiert, sondern auch, wie zufrieden seine Kunden sind.
Hosting zu einem fairen Preis
Gutes Webhosting bedeutet auch ein faires Preis-/Leistungsverhältnis. Um ein gutes Gespür dafür zu erhalten, lohnt es sich Webhosting-Anbieter zu vergleichen. Doch Vorsicht: Angebote („6 Monate für 0 Euro“) sollten genau unter die Lupe genommen werden.
Mit dem Preis eng verbunden ist das Thema Kundenservice. Bei günstigen Hostern könnte man eher hohe Reaktionszeiten auf Anfragen oder langes Warten am Telefon vorfinden. Und auch wenn man den Kundenservice erreicht, bedeutet das noch nicht, dass dieser kompetent weiterhelfen kann. Weiterleitungen zu anderen Mitarbeitern und damit noch längere Wartezeiten können daraus entstehen.
Klimafreundliches Hosting ist möglich
Hosting ist ein durch und durch von Technologie und damit auch Strom durchwachsener Bereich. Umso beeindruckender ist es, dass einige Hoster es schaffen klimafreundlich zu hosten und zum Beispiel Strom aus CO²-neutralen Quellen beziehen. Für Unternehmen, die Wert auf Nachhaltigkeit und CSR legen, kann dies auch der Faktor Umwelt ein Entscheidungskriterium sein.
Welche Angebote, Services und Funktionen gehören zum Webhosting?
Es ist mittlerweile nicht mehr so, dass ein Webhoster „nur“ einen Computer bereitstellt, der rund um die Uhr läuft und für die Erreichbarkeit einer Website genutzt wird. Mehr und mehr Leistungen rund um das Hosting sind dazugekommen und sorgen zwar für eine unübersichtlich werdende Produktpalette, gleichzeitig aber für weniger Aufwand beim Kunden. Dieser genießt es alles an einer Stelle verwalten zu können, statt sich mit mehreren Anbietern auseinandersetzen zu müssen.
Speicherplatz
Kern des Hostings ist natürlich der Server mit seinem Speicherplatz, der einem Kunden zur Verfügung steht.
Domains
In der Regel kann man bei einem Hoster heutzutage auch Domains buchen und verwalten. Zur Verfügung steht eine breite Auswahl an Domainendungen.
Subdomains
Zu den Domains kann der Kunde Subdomains anlegen. Die Anzahl der Subdomains variiert dabei.
SSL-Zertifikate
Heutzutage sind SSL-Zertifikate unerlässlich. Sie können über die meisten Hoster gebucht und eingebunden werden. Das schafft sichere Datenübertragungen.
E-Mails
Zu der Domain braucht es auch passende E-Mail-Adressen. Weiterleitungen, IMAP- und POP3-Postfächer und einige weitere Funktionen kommen mit einem guten Webhoster. Etwas weiter geht das Angebot von Exchange-Hosting, wo die bewährte Office-Lösung von Microsoft auf dem Server des Hosters bereitgestellt wird.
Content Management Systeme und andere Software
Content Management Systeme, wie z.B. WordPress, lassen sich direkt vom Entwickler beziehen und dann in die Website integrieren. Einfacher ist die direkte Installation der Systeme mit wenigen Klicks. Hoster stellen daneben häufig noch weitere Software wie zum Beispiel Forensoftware, Shopsysteme, Bildergalerien oder Wiki-Systeme oder Ticketsysteme zu Verfügung.
Homepage-Baukästen
Statt die Seite selbst zu programmieren oder über ein Content-Management-System zu verwalten, bieten manche Hoster auch Homepage-Baukästen an. Mit diesen kann man recht einfach zu einer eigenen Website kommen. Doch sind in der Regel die Anpassungsmöglichkeiten sehr überschaubar.
Das passende Webhosting auswählen
1. Art des Webhosting festlegen
Machen Sie sich klar, welche Art von Webhosting Sie benötigen. Erstellen Sie eine Liste an gewünschten Funktionen und Services, die das Hosting enthalten soll.
2. Webhoster finden
Da Webprojekte sehr individuell sein können, empfiehlt sich manchmal der direkte Kontakt zu einem Webhoster. Oft verfügt man dort über Tools, mit denen aus Werten über Besucherzahlen, das eingesetzte Content-Management-System und weitere Faktoren passende Tarife empfohlen werden.
Wer es eigenständiger haben will, der kann sich selbst auf die Suche machen und Tarife vergleichen und so feststellen, welche Leistungen er am ehesten braucht. Orientierung können zum Beispiel die Anbieter des gewünschten CMS oder Shopsystem geben. So stellt zum Beispiel WordPress eine Anforderungen-Seite bereit, die zur Orientierung genutzt werden kann.
Es gibt viele Webhoster, Generalisten und Spezialisten. Zu den Allroundern gehören zum Beispiel IONOS (1&1), Strato oder Domainfactory. Hoster wie Mittwald sind die auf Geschäftskunden ausgelegt. Es gibt auch Anbieter, die auf bestimmte CMS oder Shopsysteme ausgerichtet sind. So ist der Anbieter Raidboxes auf Wordpress-Hosting spezialisiert. Recherchieren Sie nach einigen passenden Webhostern, die in die engere Wahl kommen.
3. Tarif bestimmen
Auf Basis Ihrer Anforderungen können Sie dann bei den potenziellen Hostern den Tarif bestimmen.
Fazit
Ein gutes Webhosting definiert sich aus der Passgenauigkeit zu den Anforderungen und Wünschen der Kunden. Was letztendlich gut ist, legt der Kunde fest. Es gibt viel zu vergleichen. Aber machen Sie sich dabei bitte nicht verrückt. Geben Sie lieber ein paar Euro mehr aus, als am falschen Ende zu sparen.
Über Markus Mattscheck
Betreiber und Chefredakteur von Onlinemarketing-Praxis
Markus Mattscheck ist in seinen Tätigkeitsfeldern bereits seit 1995 fest mit dem Internet verdrahtet und verfügt über eine umfassende Marketing-Expertise. Sein Kommunikations- und PR-Background verbindet er mit seinem hohen Grad an technischem Know-how und entwickelt daraus ganzheitliche Onlinemarketing-Strategien. Dieses Wissen teilt er als Autor und schreibt praxisnah und verständlich über Fachthemen aus vielen Bereichen des Onlinemarketings.