Investitionen im Blick behalten

Rentabilität: Wichtige Indikatoren und Kennzahlen für den wirtschaftlichen Erfolg

Arten der Rentabilität

Arten der Rentabilität

Ob Onlineshop oder Ladengeschäft: ein Unternehmen muss sich lohnen. Damit der Traum von der Selbstständigkeit nicht vorzeitig scheitert, braucht es eine fundierte Erfolgskontrolle. Im Zentrum steht dabei in der Regel die Rentabilität eines Geschäfts. Jedoch gibt es verschiedene Arten der Rentabilität, die sich in unterschiedlichen Kennzahlen ausdrückt. Grundsätzlich zeigt eine hohe Rentabilität an, dass ein Unternehmen in der Lage ist, mit seinen Investitionen und Geschäftstätigkeiten einen angemessenen Gewinn zu erzielen. Dies ist nicht nur für die Eigentümer und Investoren von Bedeutung, sondern auch für die langfristige Überlebensfähigkeit jedes Unternehmens.

Rentabilität als zentraler Maßstab für wirtschaftlichen Erfolg

Rentabilität kann auf verschiedene Arten gemessen werden, einschließlich der Eigenkapitalrentabilität, Fremdkapitalrentabilität, Gesamtkapitalrentabilität und Umsatzrentabilität. Jede dieser Kennzahlen bietet Einblicke in unterschiedliche Aspekte der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Die Umsatzrentabilität zeigt beispielsweise an, welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug aller Kosten als Gewinn übrig bleibt. Dabei wird zwischen der Brutto- und Netto-Umsatzrendite unterschieden. Die Eigenkapitalrentabilität hingegen bemisst den Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital. Ob ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum rentabel ist, lässt sich also nur im jeweiligen Kontext bestimmen. Im Folgenden ein kurzer Überblick:

  • Netto-Umsatzrendite: Gewinn im Verhältnis zum Netto-Umsatz (Umsatz nach Abzug aller Kosten).
  • Brutto-Umsatzrendite: Gewinn im Verhältnis zum Brutto-Umsatz (Umsatz vor Abzug der Steuern).
  • Eigenkapitalrentabilität: Gewinn im Verhältnis zum Eigenkapital des Unternehmens.
  • Fremdkapitalrentabilität: Gewinn im Verhältnis zum Fremdkapital des Unternehmens.
  • Gesamtkapitalrentabilität: Gewinn im Verhältnis zum gesamten Kapital (Eigenkapital und Fremdkapital).

Darüber hinaus gibt es noch weitere spezifische betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie den Return on Investment (ROI) oder den Return on Advertising Spend (ROAS). Erstere ermittelt den Gewinn im Verhältnis zu den investierten Kapitalmitteln. Auf diese Weise können Unternehmen nachvollziehen, ab wann sich eine Investition rentiert. Ähnlich verhält es sich mit dem ROAS, der das Verhältnis vom Gewinn zu den Ausgaben für Werbung und Marketing ausdrückt.

Messung der Rentabilität

Für die Messung der Rentabilität braucht es valide finanzielle Daten. Der Umsatz, alle Kosten, Gewinne und Kapitalstrukturen sollten daher möglichst detailliert erfasst werden. Die Berechnung der Rentabilitätskennzahlen erfolgt mithilfe verschiedener Formeln.

Arten der Rentabilität

 

Für die Eigenkapitalrentabilität wird der Gewinn durch das eingesetzte Eigenkapital geteilt und anschließend mit dem Faktor 100 multipliziert. Also:

  • Eigenkapitalrentabilität (EKR) = Gewinn x 100 / Eigenkapital

Bei der Umsatzrentabilität / Return on Sales (ROS) wird keine Unterscheidung bezüglich der Herkunft gemacht:

  • Umsatzrentabilität = Gewinn x 100 / Umsatz

Die Formel für die Ermittlung der Gesamtkapitalrentabilität lautet:

  • Gesamtkapitalrentabilität (GKR) = Kapitalgewinn x 100 / Gesamtkapital

Der Return on Investment (ROI) wird oft mit der Gesamtkapitalrentabilität gleichgesetzt, unterscheidet sich aber per Definition, da neben der Kapitalrendite eines ganzen Unternehmens auch die Renditen einzelner Investitionen bzw. Projekte gemessen werden. So kann auch ein Return on Investmet für Werbeinvestitionen berechnet werden. Die Formel für die Ermittlung des Return on Investment lautet:

  • Return on Investment = Gewinn x 100 / Gesamtkapital 

Die Formel für die Ermittlung der Fremdkapitalrentabilität lautet:

  • Fremdkapitalrentabilität (FKR) = Zinsen (Fremdkapital)x 100 / Fremdkapital

Die Ergebnisse erfassen immer nur den Zeitraum, aus dem die Daten stammen, die für die Messung genutzt wurden. Dadurch können Unternehmen und Shops jedoch recht unkomplizierte Vergleiche zu vorherigen und späteren Perioden vornehmen. Diese Kontextualisierung erlaubt Aussagen zur Entwicklung der Rentabilität. Die genannten Rentabilitätskennzahlen sind daher wichtige Instrumente zur Bewertung der finanziellen Leistungsfähigkeit. Sie liefern Einblicke in die Effizienz der Kapitalnutzung, die Rentabilität des Kerngeschäfts und die Wirksamkeit von Marketinginvestitionen. Ein weiteres Auswertungsverfahren ist das sog. „Benchmarking“. Für dieses werden die eigenen Ergebnisse mit Daten von Wettbewerbern und Branchenführern verglichen. Das Hauptziel des Benchmarkings ist es, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Leistung eines Unternehmens in verschiedenen Bereichen zu optimieren.

Umsatzwachstum und Kostenkontrolle

Wer die Rentabilität seines Unternehmens pushen will, dem stehen hierfür verschiedene Strategien zur Verfügung, die sich oft hervorragend ergänzen. Mithilfe der Kennzahlen zur Rentabilität lässt sich schnell ermitteln, welche Maßnahmen Priorität haben sollten. Schmälern zu hohe Betriebskosten den Gewinn und damit die Rentabilität, sollten Unternehmen ihre Ausgaben sorgfältig prüfen und eine dauerhafte Kostenkontrolle etablieren. Zur üblichen Herangehensweise gehört die Optimierung der Arbeits- und Beschaffungsprozesse sowie die Konsolidierung von Lieferanten. Auch wenn zu hohe Kosten oft ein großes Problem sind, lässt sich die Rentabilität langfristig nur durch höhere Umsätze absichern. Eine Möglichkeit, das Umsatzpotenzial zu steigern, besteht in der Erschließung neuer Märkte. Damit kann sowohl die geografische Expansion in Märkte anderer Regionen und Länder als auch die Diversifizierung des Portfolios gemeint sein.

 

In diesem Zusammenhang ist auch die Kundengewinnung ein wichtiges Thema. Effektive Marketing- und Vertriebsstrategien können die Aufmerksamkeit neuer Zielgruppen auf die eigenen Produkte und Dienstleistungen lenken. Überdies müssen Unternehmen die akquirierten Kunden auch halten. Langfristige Kundenbeziehungen tragen in hohem Maße dazu bei, die Umsatzrentabilität zu steigern. Strategien wie das Cross-Selling und Upselling erlauben ein zusätzliches Feintuning. Beim Cross-Selling werden Kunden zusätzliche Produkte oder Dienstleistungen angeboten, die zu ihren aktuellen Käufen passen. Das Upselling weist Kunden stattdessen auf höherwertige oder erweiterte Versionen desselben Produkts oder derselben Dienstleistung hin. Diese Maßnahmen erfordern jedoch eine sorgfältige Planung und Ausführung. Unternehmen müssen ihre Zielgruppen daher gut verstehen und die eigene Wettbewerbsposition analysieren.

Fazit

Die Rentabilität ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Kennzahlen wie Eigenkapitalrentabilität, Fremdkapitalrentabilität und Umsatzrentabilität bieten Einblicke in die finanzielle Leistungsfähigkeit. Um die Rentabilität zu steigern, sollten Unternehmen Kostenkontrolle, Umsatzwachstum und Kundenbindung in Betracht ziehen, einschließlich Cross-Selling und Upselling. Rentabilitätskennzahlen sind wichtige Instrumente zur Bewertung und Optimierung der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.

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