Tipps zur Erstellung von Online-Videos
Das Internet dient als Pool für Inhalte aller Art und Online-Videos sind sehr beliebt. TNS Infratest hat ermittelt, dass Internetnutzer rund 17 Prozent ihrer Zeit durch das Ansehen von Videos verbringen. Das hat zur Folge, dass auch die Zahl der Videos als Marketinginstrument permanent steigt und Unternehmen Video-Marketing als Bestandteil Ihrer Onlinemarketing-Maßnahmen nutzen. Denn werden Online-Videos richtig genutzt, können sie die Bekanntheit steigern, Interesse für Produkte oder Angebote wecken, das Image verbessern, die Kaufentscheidung und den Kauf unterstützen und sogar für Kundenbindung sorgen. Eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Video-Marketing sind Videos, die die Zielgruppe ansprechen. Im Folgenden habe ich die wichtigsten Schritte und Tipps zur Erstellung von Online-Videos zusammengefasst.
Ein Fachartikel von Markus Mattscheck
Übersicht der Inhalte
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Video-Konzept erstellen
- Themenfindung
- 7 aktuelle YouTube-Trends
- Kernaussage
- Zielsetzung
- Zielgruppe
- Art des Online-Videos
- Formate und Techniken
- Inhaltliche Planung
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Dreh – Tipps zur Videoaufnahme
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Grundlagen der Videobearbeitung
- Videobearbeitung mit YouTube
- Videobearbeitung mit Windows Movie Maker
- Kostenpflichtige Programme zur Videobearbeitung
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Tipps zur Nachvertonung von Videos
- Musik, Geräusche und Soundeffekte aus Audio-Bibliotheken
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Beispiele aus der Praxis
Video-Konzept erstellen
Themenfindung
Zunächst ist das richtige Thema zu finden. Damit das Video Aufmerksamkeit erzielt, muss es etwas aufgreifen, das die Zuschauer fesselt. Dabei muss die Kernaussage deutlich vermittelt werden.
Recherchieren Sie, welche Themen von Ihrer Zielgruppe gesucht werden und Sie in einem Video darüber Ihr Angebot subtil oder direkt platzieren können.
- Nutzen Sie die Vorschlagsliste der Suche bei YouTube. Darin sind beliebte Suchanfragen enthalten.
- Im Planer für Displaykampagnen von AdWords erhalten Sie neben relevanten Keywords auch das Suchvolumen. Als Filter müssen Sie dann Video als Anzeigenformat wählen.
- Nutzen Sie spezielle Suchparameter wie „intile“, „intext“, „inurl“ oder „inanchor“ in der Google-Suche, um zu schauen, ob ein Thema in Blogs besprochen oder in Foren diskutiert wird. Wenn dem so ist, dann können Sie sicher sein, das auch ein Online-Video zu diesem Thema gut ankommt. Hier ein Beispiel für eine Suche nach Foreneinträgen, die sich mit „Holz beizen“ beschäftigen.
- Ein kostenpflichtiges Tool zur YouTube-Trend-Analyse ist VeeScore. Sie können damit erkennen, welche Inhalte gefragt sind und was den Nutzern gefällt.
7 aktuelle YouTube-Trends
Christoph Burseg hat mir für diesen Artikel 7 aktuelle YouTube-Trends verraten, die für jeden wichtig sind, der mit Online-Videos erfolgreich sein möchte:
- Trend – Sehr junge Zielgruppen
Zwar sind 60% aller YouTube-Nutzer über 35 Jahre alt, aber gerade die junge Generation lässt sich über Video-Marketing auf YouTube hervorragend erreichen. Ein Beispiel ist der Kanal "Die Helden der Stadt".
- Trend – Kundenwünsche ignorieren
Es ist schon erstaunlich, wie beharrlich viele, also sehr, sehr viele Unternehmen im Video-Marketing an den Wünschen ihrer Kunden vorbeikommunizieren und damit natürlich keinen Erfolg haben. Wer diesem Trend nicht folgen möchte und Video-Marketing erfolgreich einsetzen möchte, recherchiert relevante Themen und erstellt Videos mit Mehrwert für die Zielgruppe. Dabei ist eine Beweihräucherung des eigenen Angebotes kein echter Mehrwert für die Zielgruppe ;-) Schauen Sie doch einfach einmal, welche Videos zu Ihrer Marke oder Ihren Produkten veröffentlicht werden und lassen Sie sich inspirieren.
- Trend – Mitsurfen auf großen Dauerthemen
Ein Großteil von Inhalten auf YouTube wird von Fans einer Marke oder eines Produktes erstellt. Und sie haben Erfolg damit, auch kleine Kanäle. Diese Möglichkeiten können Unternehmen natürlich auch nutzen und sich zu gefragten Themen mit einem Video platzieren. Vorausgesetzt, sie wissen wie. Also, lesen Sie diesen Artikel gründlich und danach gleich den Artikel "Video-Marketing für Unternehmen: Grundlagen und Tipps".
- Trend – Faszination Wissenschaft
Machen Sie Unsichtbares sichtbar durch Mikroaufnahmen, Makroaufnahmen, Zeitlupen, Zeitraffer, Röntgen, Infrarot, Radar, Ultraschall, „Missbrauch“ von teuren Geräten, physikalische Gesetze, Chemie etc. Zeigen Sie Dinge aus einer ganz anderen Perspektive und bringen Sie den Zuschauer zum Staunen. Sie werden überrascht sein, wie viel Erfolg Sie damit ernten. Ein Beispiel dafür ist der Kanal "The Slow Mo Guys" mit unglaublichen Zeitlupenaufnahmen.
- Trend – „Männer|Kinderträume wahr werden lassen“
Lassen Sie Träume in Videos Wirklichkeit werden. Zeigen Sie Ihr Produkt einmal unabhängig von dessen eigentlichem Zweck. Kann man damit etwas erschaffen, was wir uns schon immer gewünscht haben? Schauen Sie sich mal an, was man mit Klebemasse machen kann:
- Trend – „Ereignisse“
Nutzen Sie Ereignisse für Ihren Zweck. Gute Online-Videos zu Weihnachten, Einschulung oder Back-to-School, Halloween, Weltmeisterschaften etc. sind zum richtigen Zeitpunkt Garanten für eine hohe Reichweite.
- Trend – Der liebe Automat (kommt im Q4 wieder)
Das haben Sie bestimmt schon einmal gesehen: Ein Automat, der Geschenke an Kunden verteilt. Die Videos zu diesen Aktionen sind ein echter Renner. Und der Produktionsaufwand kann sich auch in Grenzen halten.
Kernaussage
Legen Sie im Vorfeld die Kernaussage für Ihr Online-Video fest. Also das, was der Nutzer von Ihrem Video behalten soll. Die Kernaussage muss spätestens nach 15 Sekunden deutlich geworden sein.
Beispiele
- Ein Dienstleister erklärt einen komplexen Zusammenhang aus seiner Branche. Die Kernaussage ist also, der Dienstleister hat Know-how auf diesem Gebiet.
- Ein Anbieter eines Online-Tools zeigt in einem Screencast, wie das Tool funktioniert. Die Kernaussage ist, mit dem Tool kann man das und das einfach machen.
- Ein Baumarkt zeigt, wie einer Terrasse gebaut wird. Die Kernaussage ist, der Baumarkt weiß, wie Terrassen gebaut werden und die Produkte aus dem Baumarkt lassen sich gut verbauen.
- …
Wenn Sie Ihr Unternehmen, Ihr Produkt oder Ihr Angebot nicht direkt vorstellen, sondern Sie nutzen ein Thema als Aufhänger, dann vermeiden Sie es, Ihr Angebot in den Vordergrund zu rücken. Sie wirken sonst wie ein Verkäufer und das wirkt eher negativ. Glänzen Sie stattdessen mit Know-how und Expertise.
Zielsetzung
Legen Sie Ihr primäres Ziel fest. Wollen Sie mit einem Online-Video auf Bekanntheit, Image, Interesse, Kundengewinnung oder Kundenbindung einwirken? Konzentrieren Sie sich auf ein Ziel und versuchen Sie nicht, alle Ziele zu erreichen.
Zielgruppe
Je nach Zielgruppe unterscheiden sich Inhalte und Machart des Videos. Alter, Geschlecht, Wohnort, Interessen, Bildungsstand oder Einkommen haben einen großen Einfluss auf das Thema, die Art und die Technik des Videos.
Art des Online-Videos
Zusätzlich ist bei der Planung festzuhalten, welche Art Film passt und welche Dauer angemessen erscheint. In dem Schaubild finden Sie die verschiedenen Arten von Online-Videos und ihre Wirkungsweise. Und hier finden Sie eine genauere Erklärung zu den Videoarten.
Formate und Techniken
Je nach Zielgruppe, Botschaft, Art des Videos haben Sie verschiedene Möglichkeiten in der technischen Umsetzung Ihres Online-Videos. Es gibt vier wichtige Techniken:
- Animation
- Legetechnik
- Screen Capture / Screencast
- Realdreh
Immer häufiger gibt es auch Animationsvideos zu sehen, da diese durch die Produktion einige Vorteile in sich verbinden. So können nachträgliche Änderungen relativ einfach umgesetzt werden. Dazu kommen die günstige Herstellung und die Möglichkeit, die Filme im Corporate Design zu erstellen. Gerade in Hinblick auf das Budget sowie die Flexibilität sind diese Videos besonders gefragt. Die Kosten für ein Animationsfilm über professionelle Anbieter liegen etwa zwischen 1.500 Euro bis 3.000 Euro. Die Produktionszeit beträgt etwa 3 - 4 Wochen.
Schwierige beziehungsweise komplexe Inhalte können durch die Legetechnik gut dargestellt werden. Spätere Änderungen lassen sich eher schwer realisieren. Die Kosten für ein Video mit der Legetechnik über professionelle Anbieter liegen bei mindestens 3.000 Euro. Die Produktionszeit beträgt etwa 3 - 4 Wochen.
Screen Captures werden auch Screencast genannt. Das sind Filme oder Screenshot-Bildfolgen und zeigen den Inhalt auf einem Bildschirm. Sie werden mit Hilfe einer Screencast-Software erstellt und können mit oder ohne Ton sein. Häufig werden Screencasts durch die Sprache der Person begleitet, die am Bildschirm eines Desktop-Monitors, eines Notebooks, eines Tablets oder eines Smartphones etwas zeigt und erklärt. Screencasts werden meist für Tutorials von Software, Apps oder Websites eingesetzt. Die Kosten für ein Screencast über professionelle Anbieter liegen bei ca. 1.000 Euro. Auch Screencasts können Sie selber erstellen. Hierfür benötigen Sie eine Screencast-Software. Die Produktionszeit beträgt etwa 1 - 2 Wochen.
Der Realdreh kann bei einem Imagevideo gut genutzt werden. Aber auch Anleitungen, Tutorials, Support-Videos, Interviews und natürlich Reportagen lassen sich gut in einem Realdreh umsetzen. Spätere Änderungen lassen sich eher schwer realisieren. Die Kosten für ein Realdreh über professionelle Anbieter liegen zwischen 3.000 Euro und 10.000 Euro. Die Produktionszeit beträgt etwa 4 - 8 Wochen.
Natürlich kann ein Realdreh auch selber umgesetzt werden. Hierfür sind dann passendes Equipment und Erfahrung für Dreh, Schnitt und Nachbearbeitung nötig. Einige Infos finden Sie in den nachfolgenden Abschnitten.
Diese Website beschreibt die unterschiedlichen Formate und Techniken näher und zeigt die Vor- und Nachteile auf.
Inhaltliche Planung
Für die Planung Ihres Online-Videos können Sie ein Storyboard verwenden. Anhand einer groben Planung lassen sich Vorgehensweise, Bilder und der gesprochene Text in einem sinnvollen Zusammenhang planen und gliedern. So behalten Sie Ihren roten Faden im Blick.
Ein Storyboard enthält zum Beispiel
- Skizze der Einstellung, also das Bild
- die Beschreibung der Szene
- Länge der Szene
- den gesprochenen Text
- besondere Anmerkungen
Hier habe ich einmal eine Muster-Vorlage für ein Storyboard als PDF erstellt.
Einen Spannungsbogen aufbauen
In drei Abschnitten können Sie einen guten Spannungsbogen aufbauen.
- Zu Beginn die Neugierde wecken
Gleich zu Beginn des Videos müssen Sie die Zielgruppe ansprechen und ihre Neugierde wecken. Nur so halten Sie den Zuschauer davon ab ein anderes Video anzuschauen.
- In der Haupthandlung auf den Punkt kommen
Auch wenn der Hauptteil der längste Abschnitt eines Online-Videos ist, sollten Sie sich kurz halten und sich auf den Kern konzentrieren. Vermeiden Sie es, in Ihrem Video von Ihrer Kernaussage abzulenken. Am Ende der Haupthandlung sollte alles gezeigt worden sein, was Sie dem Betrachter vermitteln wollten.
- Ein guter Abspann
Sorgen Sie für eine Überraschung oder für eine positive Stimmung am Ende des Videos. Das erhöht noch einmal die Aufmerksamkeit und das Video bleibt stärker in Erinnerung.
Dauer
Länger als 30 bis 90 Sekunden sollte ein Video nicht sein. Der Grund: Nach dieser Zeit lässt das Interesse der Konsumenten in der Regel nach. Natürlich gilt das nicht für alle Videos. Zum Beispiel sind Webinare und Reportagen natürlich länger.
Mehrwert
Ebenso wichtig wie die Aussage und die Dauer ist der Mehrwert. Ein Video, das über keinerlei neue Informationen verfügt, kann nur schwer Begeisterung beim Publikum hervorrufen.
Entertainment
Das ist das Wichtigste, denn im Grunde möchte der Zuschauer unterhalten werden. Die Aufnahme sollte die Meinung des Zuschauers entweder bekräftigen oder diese in Frage stellen. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Ein Video, das polarisiert, erlangt eine hohe Klickzahl.
Dreh – Tipps zur Videoaufnahme
Das Equipment unterscheidet sich hinsichtlich der Professionalität erheblich. Während bei kurzen, spontanen Videos meist das Smartphone gezückt wird, ist bei einem geplanten Dreh das Equipment ein wichtiger Qualitätsfaktor. Für einen klassischen Dreh werden folgende Utensilien benötigt:
- Kamera (Mindestauflösung 720p empfehlenswert)
- Stativ
- Speicherkarten
- Beleuchtung
- Hintergründe
- Externes Mikrophon
Bei der Aufnahme sollten Sie eine ruhige Hand haben, denn die schönsten und mehrwerthaltigen Szenen verfehlen ihren Zweck, wenn die Aufnahme verwackelt oder unscharf ist. Was aber nicht bedeutet, dass diese Art der Videos ihr Ziel verfehlt. Viele erfolgreiche Videos bei YouTube sind semi-professionell umgesetzt. Manchmal liegt darin auch der Charme und es wirkt authentisch.
Grundsätzlich ist es bei einem professionelleren Realdreh hilfreich, bei einem Dreh die Szene mehrmals zu drehen, um sicherzugehen, dass alle wichtigen Aspekte berücksichtigt wurden und dass mindestens eine gelungene Szene „im Kasten“ ist. Darüber hinaus ist es dann möglich, eine Szene aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu filmen. Das erzeugt im Video eine Dynamik und manchmal eröffnen sich auf diese Weise neue Ideen, die vorher nicht präsent waren.
Für einen Screencast reicht ein Programm für Screencasts und ein Headset, um den Ton aufzunehmen. Eine Liste von Screencast-Programmen finden Sie bei Wikipedia.
Grundlagen der Videobearbeitung
Sind die Aufnahmen gemacht, müssen daraus geeignete Szenen zu einem Video zusammengestellt werden, ein Vor- und Abspann eingebaut werden und das Video eventuell nachvertont werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Programme zur Videobearbeitung. Diese unterscheiden sich in ihrer Bedienung und den Möglichkeiten.
Grundfunktionen von Videobearbeitungssoftware
- Videos importieren
- Videos in Szenen zerschneiden
- Szenen an gewünschte Stellen platzieren
- Übergangsanimationen bzw. -effekte
- Audiospur anlegen
- Audio importieren
- Audio aufnehmen
- Bilder importieren
- Bilder animieren
- Texte einfügen
- Texte animieren
- Video exportieren
Videobearbeitung mit YouTube
YouTube ermöglicht, die eigenen Videos hochzuladen und diese im Browser zu bearbeiten. Der große Vorteil dabei: Das Programm ist in YouTube integriert und kostenfrei nutzbar. Es liefert die Grundfunktionen zur Videobearbeitung und verfügt über einige Effekte und automatische Korrekturfunktionen. Zusätzlich gibt es eine Audio-Bibliothek mit kostenloser Musik, Soundeffekten sowie werbeunterstützte Musik.
Videobearbeitung mit Windows Movie Maker
Das Gratis-Videoschnittprogramm von Microsoft bietet die Basics für die Videobearbeitung. Die Software erlaubt es Videos in einzelne Szenen zu zerschneiden, Szenen oder weitere Videos miteinander zu verbinden, Übergänge zu animieren, Effekte einzubauen, Text oder Sound hinzuzufügen und das Video zu in verschiedenen Größen zu exportieren oder gleich auf gängige Videoportale hochzuladen.
Kostenpflichtige Programme zur Videobearbeitung
Professionellere Tools bieten mehr Bearbeitungsmöglichkeiten, über die Gratis-Tools nicht verfügen. Oft verfügen sie auch über ein besseres Handling. Die Bandbreite kostenpflichtiger Tools zur Videobearbeitung ist groß. Gängige Programme sind zum Beispiel Pinnacle Studio, Magix Video deluxe, Adobe Premiere, EDIUS oder Corel Video Studio. Letztendlich funktionieren sie alle ähnlich. Sie schneiden die Rohaufnahmen von Videos auseinander. Die einzelnen Szenen lassen sich dann wieder an die gewünschten Stellen zusammensetzen. Standardfilter und -effekte sind in den meisten Programmen enthalten. Wer es noch professioneller haben möchte, kann auf Erweiterungen, sogenannte Plug-ins zurückgreifen. Hierzu bieten diese Tools Schnittstellen für Erweiterungen.
Mittels Filter und Effekte können Sie Ihr Video noch professioneller wirken lassen. Ein hochwertiges Plug-in ist zum Beispiel Vitascene2Pro. Das Programm ist eine ideale Erweiterung für Adobe Premiere oder EDIUS und beinhaltet über 600 Effekte.
Das Plug-in ProDRENALIN V1 liefert für Videos, die mit einer Actionkamera gedreht wurden, wichtigen Korrekturfunktionen. Die Handhabung ist einfach und unkompliziert, sodass die Qualität des Films bereits mit wenigen Klicks angehoben werden kann. Ungewollte Effekte, Verzerrungen sowie Störungen werden durch dieses Bearbeitungstool automatisch entfernt.
Hier gibt es noch mehr Spezialtools und Erweiterungen zur Videobearbeitung und das PC-Magazin liefert einen Vergleich der gängigen Video-Bearbeitungs-Tools.
Tipps zur Nachvertonung von Videos
Zu einem guten Video gehört neben dem Bild auch der Ton. Die Optimierung des Tons und eine Nachvertonung mit Musik, Sprache, Geräuschen und Toneffekten können die Wirkung des Videos erheblich verändern und verbessern. Auch die Optimierung oder Nachvertonung kann von gar nicht bis aufwendig und hoch professionell erfolgen.
Mit einem Equalizer können Sie den Ton verändern, also Höhe oder Bässe verändern. Er wird auch für die Audio-Entzerrung genutzt.
Töne und Effekte müssen harmonieren und zusammenpassen. Ziel ist ein ausgewogenes Gesamtbild mit einer dichten Geräuschkulisse, damit das Video einerseits nicht überladen, andererseits aber auch nicht zu leise wirkt. Der Betrachter muss am Ende das Gefühl haben, dass das Video „lebt“.
Musik, Geräusche und Soundeffekte aus Audio-Bibliotheken
Das YouTube Studio enthält eine Audio-Bibliothek mit Musik und Soundeffekten. Die Soundeffekte können komplett frei und ohne Copyrightvermerk genutzt werden. Bei der Musik muss man sich bei jedem Titel anschauen, inwieweit eine Nutzung in Deutschland erlaubt ist oder ein Hinweis auf das Copyright erfolgen muss. Ein Hinweis dazu: Ist ein Copyrightvermerk nötig, dann reicht es bei YouTube oft, einen Hinweis in die Videobeschreibung zu setzen. Wird das Video aber heruntergeladen und steht nicht mehr in Verbindung mit der Videobeschreibung bei YouTube, kann eine Veröffentlichung des Videos problematisch sein und zu einer Copyright-Verletzung führen. Entweder sollte man dann den Copyrightvermerk zum Beispiel im Abspann des Videos integrieren oder nur Musik wählen, die komplett frei von Urheberrechten ist.
Es gibt auch einige Anbieter für GEMA-freie Musik:
Insgesamt ist es wichtig, dass Sie sich an das Urheberrecht halten. Abmahnungen oder sogar Geldstrafen können die Folge von Urheberrechtsverletzungen sein. Was GEMA-frei bedeutet und was es rechtlich noch zu beachten gibt, erklärt der Filmproduzent Stefan Thielicke im Blog von Zielbar.
Beispiele aus der Praxis
Die verschiedenen Formate und Techniken wurden bereits kurz erwähnt. Im Folgenden zeige ich drei Beispiele und erläutere diese:
Imagevideo im Realdreh und unterschiedlichen Perspektiven
Binnen maximal fünf Minuten sollte dieses Video die Firma kurz vorstellen. Alle wichtigen Informationen sind hier in Form eines realen Videoformates zu erläutern. Dabei geht es einerseits um die Produkte, andererseits um die Mitarbeiter, die Firmenphilosophie sowie viertens um das Ansprechen der jeweiligen Zielgruppe. Das hier gezeigte Imagevideo der Uni Bayreuth verbindet unterschiedliche und schnell wechselnde Kameraeinstellungen zu einem kurzweiligen Film, der die Zielgruppe durch eine moderne Vertonung zusätzlich anspricht.
Erklärvideo in Legetechnik und Soundeffekten
Komplexe Sachverhalte lassen sich gut mit Hilfe von Erklärvideos veranschaulichen. Am Beispiel ist erkennbar, dass durch unterschiedliche Animationen, besonders aber durch die Legetechnik die Thematik verdeutlicht wird. Zusätzlich dazu erläutert eine Kommentarstimme den Vorgang. Soundeffekte unterstützen die Animationen und sorgen für mehr Abwechslung.
Produktvideo mit problematischer Länge aber viel Detail
Ziel eines solchen Videos ist die virale Verbreitung, die erreicht wird, wenn entweder an den Humor oder andere Gefühle des Zuschauers appelliert werden. Das gezeigte Produktvideo hat zwar den Vorteil, dass ein prominenter Fernsehkoch dafür wirbt, problematisch ist jedoch die Dauer. Denn mit über 16 Minuten Laufzeit, ist dieses sehr lang. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Clip bis zum Ende gesehen wird, relativ gering. Von Vorteil ist hingegen, dass sich der Zuschauer anhand des Videos ein Bild von der Funktionsweise des Gerätes im praktischen Einsatz machen kann.
Und wie Sie Ihr Online-Video bekannt machen und in den Suchergebnissen bei YouTube gut platziert sind, lesen Sie im Artikel "Video-Marketing für Unternehmen: Grundlagen und Tipps".
Fazit
Bei der Erstellung von Online-Videos gibt es sehr viel zu beachten. Und wie so häufig steigt der Aufwand mit den Anforderungen. Wer sich Zeit nimmt, Ideen für gute Inhalte hat, Spaß an der Videoproduktion gefunden hat und sich das nötige Know-how aneignet, kann gute Resultate erzielen. Am Ball bleiben lohnt sich, denn Video-Marketing bietet auch Unternehmen viele Möglichkeiten.
Über Markus Mattscheck
Betreiber und Chefredakteur von Onlinemarketing-Praxis
Markus Mattscheck ist in seinen Tätigkeitsfeldern bereits seit 1995 fest mit dem Internet verdrahtet und verfügt über eine umfassende Marketing-Expertise. Sein Kommunikations- und PR-Background verbindet er mit seinem hohen Grad an technischem Know-how und entwickelt daraus ganzheitliche Onlinemarketing-Strategien. Dieses Wissen teilt er als Autor und schreibt praxisnah und verständlich über Fachthemen aus vielen Bereichen des Onlinemarketings.